
Jetzt ist Jazz Sommer Barmbek
Ein Saxophon-Workshop, vier sehr vielseitige Bands auf der Open-Air-Bühne und als krönender Abschluß die Salsa-Night – der Jazz Sommer Barmbek feierte einen fulminanten Auftakt. Mittags lud die Zinnschmelze mit der freundlichen Unterstützung von Yamaha zum Mitspielen einer Melodie auf dem Saxophon ein. Doch Geduld mussten die Teilnehmer haben, ehe ein erster Ton das Mundstück des Instrumentes verlassen konnte. Denn wer ernsthaft spielen möchte, braucht langem Atem. Nur nicht an dem heutigen Tage, denn nach der richtigen Atemtechnik, mit der einem nicht gleich die Luft wegbleibt, wurde eine allseits bekannte Melodie eingespielt.

Nach zwei Stunden konnten die Teilnehmer bereits eine berühmte Melodie vom King of Pop alleine begleiten.
‚You are not alone‘ vom King of Pop selbst war das Ziel und eine Begleitung ist innerhalb der Zeit für alle locker zu bewältigen. Nach kürzester Zeit entwickelten alle ein erstaunliches Feingefühl für die Töne und das Tempo. Kenntnisse musste dennoch keiner der Teilnehmer mitbringen, allerdings waren die Plätze sehr begrenzt, weshalb ein weiterer Workshop im Laufe vom Jazz Sommer Barmbek geplant ist.

Veranstalter Heiko Langanke vom Harburger Stellwerk und Petra Henze vom Büro für Lokale Wirtschaft – LoWi begrüßen freudig das Publikum.
Von der Zinnschmelze bewegte sich der Schwerpunkt vom Jazz Sommer Barmbek dann in Richtung Museumshof vom Museum für Arbeit. Die Bühnentechniker bereiteten zeitgleich die Bretter, die die Welt bedeuten vor, damit pünktlich um 15:00 Uhr die Schüler der Hamburger Jugendmusikschule ihr Programm spielen konnten. Unter der Leitung von Edgar Herzog absolvierten die Gewinner vom Landeswettbewerb ‚Jugend jazzt‘ einen jazzartigen Parcours durch ihr Big Band Programm. Und trotz des nicht ganz so sommerlichen Wetters mit ein paar grauen Wolken und frischem Wind zog die Auftaktveranstaltung rund 200 Zuschauer vor die Bühne.

Zum Auftakt spielte die Big Band der Jugendmusikschule Hamburg ‚Think Big‘.
Eine Zugabe gab es obendrauf, doch dann wechselte der Jazz seine Seiten, genauso wie es das facettenreiche Barmbek mit seinen 150.000 Einwohnern auch gerne macht, wenn man sich die Mühe macht, diesen östlichen Stadtteil Hamburgs richtig zu erkunden. Ursprung der neuen Richtung ist ein ehemaliger Club auf dem Kiez, der für seine anregenden Jazz-Klänge bekannt war. Das Umfeld des Mojo-Clubs brachte den Schlagwerker Sönke Düwer hervor, der wiederum die Nu Jazz-Formation ‚Groove Galaxi‘ erschuf.

Sönke Düwer von der NuJazz-Formation ‚Groove Galaxi‘
Es begann ein Ritt durch den moderneren und jüngeren Jazz, wie ihn manche von dem Esbjörn Svensson Trio gewohnt sind. Nur mit Keyboard, Schlagzeug und Trompete ausgestattet, bewegte sich diese musikalische Welt zwischen selbst komponierten Stück, berauschenden Solo-Einlagen und Klassikern wie Herbie Hancocks ‚Cantaloupe Island‘ durch die Welt des groovigen modernen Jazz.

‚Groove Galaxi‘ mit modernen Varianten vom Jazz.
Ein Kontrabaß, ein Schlagzeug, ein Altsaxophon und eine Gitarre waren denn die Instrumente der dritten Formation um den jungen Jonas Ganzemüller und seinen drei weiteren Jungs. Zurück kamen die klassischen Elementes des Jazz und zurück kamen leider auch ein paar Regenwolken, die aber die Stimmung der Bandmitglieder und der Zuschauer nicht verderben konnten. Vereinzelt mischten sich sogar einige rockige Elemente in den Sound.

Jonas Ganzemüller vom gleichnamigen Quartett rund um den Altsaxophonisten
Eng wurde es beim letzten Auftritt und alle mussten zusammenrücken und schon mal die Plätze wechseln. Die Big Band ‚JazzEssence‘ stürmte die Bühne und machte damit dem Wetter Konkurrenz. Diesmal bestand das Repertoire aus Stücken von Earth, Wind & Fire, Duke Ellington und weiteren musikalischen Größen. Die Leitung lag bei dem Hamburger Pianisten und Dirigenten Nils Gessinger, der durch den letzten Open-Air-Auftritt auf dem Hof des Museums für Arbeit moderierte.

Gute Stimmung zum Abschluß der Open-Air-Veranstaltung mit ‚JazzEssence‘
Während der instrumentale Teil bei den letzten beiden Gruppen überwiegte, mischten sich bis zu drei Sängerinnen noch auf die enge Bühne und gaben ihr bestes zu Gehör für das immer noch ausharrende Hamburger Publikum, das am Ende einen großartigen Beifall für die Musiker, aber auch die Organisatoren rund um Heiko Langanke vom Harburger Stellwerk und Petra Henze vom Büro für Lokale Wirtschaft – LoWi, die mit ihrem Einsatz ein weiteres jazzhaltiges Sommermärchen wahrmachen.

Gesangsuntermalung als Begleitung vom Landesjugendorchester Hamburg
Krönender Abschluß dieses Tages der Jazzmusik war erneut die Zinnschmelze, die gleich nach dem Open-Air-Auftakt zur Salsa-Night einlud. Zunächst gab es eine gute Schnupperstunde Einführung in die Grundschritte und einfache Drehungen. Ganz nebenbei ahmten so etwa 30 Teilnehmer die Schritte vom Tanzlehrer Frank Ehlers von der SalsaDivision nach. Neben den ersten Versuchen Salsa konnten die Teilnehmer dieses Workshops auch gleich noch den Merengue und Bachatta kennenlernen. Erste Drehungen gab es gleich mit dazu und nach eineinhalb Stunden übergab Frank die Regie schließlich an DJ Nacho ab, der dann bis in die frühen Morgenstunden mit südamerikanischen Rhythmen und Clubmusik die Stimmung zum Kochen brachte.

Frank Ehler von der SalsaDiversion erklärt erste Salsa-Schritte zur Salsa-Night in der Zinnschmelze.
Die Zinnschmelze wird denn auch der Austragungsort der nächsten Veranstaltung aus der Reihe Jazz Sommer Barmbek sein. Am 01.07. findet dort die Worldmusic-Fusion-Night statt, worauf sich schon so mancher Jazzliebhaber freuen dürfte.